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Glaubensbekenntnis der Vereinigung Heimgekehrter

Evangelischer Baptisten-Brüdergemeinden

in Deutschland

 

1. Von der Heiligen Schrift

Wir glauben, dass die Heilige Schrift von Männern geschrieben ist, die vom göttlichen Geist inspiriert waren, und dass sie einen vollkommenen Schatz himmlischer Unterweisung darstellt.

Wir glauben, dass die 66 kanonischen Bücher des Alten und des Neuen Testamentes Gottes Wort sind.

"Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet." (2.Timotheus 3,16-17)

Nur die Heilige Schrift ist der Anfang und das Ende alles Denkens, Wissens und Handelns der Gemeinde als Gesamtheit wie auch der einzelnen Gläubigen.

2. Von Gott

Wir glauben an den einen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der Geist, Licht, Liebe und Wahrheit, der allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und allweise, unfehlbar, unveränderlich, heilig und gerecht, barmherzig und gnädig ist.

Wir glauben, dass Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit regiert und sich in drei Personen, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, offenbart. (Johannes 1,1-4; 1.Mose 1,1; 5.Mose 6,4; 2.Korinther 13,13)

3. Von Jesus Christus

Wir glauben, dass Jesus Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott, vom Heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau Maria geboren wurde, um Gott zu offenbaren und die sündigen Menschen zu erlösen, und dass Er am Kreuz Sein stellvertretendes Opfer vollbracht hat.

Wir glauben, dass Er leiblich auferstanden und zum Himmel aufgefahren ist, und dass er zur Rechten Gottes sitzt, um als unser Hoherpriester uns vor Gott zu vertreten. Wir glauben, dass Jesus Christus wiederkommen wird, um seine Gemeinde zu sich zu nehmen. Die in Christus Gestorbenen und die im Herren Lebenden werden zugleich entrückt werden. Wir glauben, dass er mit seiner Gemeinde auf dieser Erde sein Kommen nahe bevorsteht. (Johannes 1,1-2; Lukas 1,35; Apostelgeschichte 1,9; Römer 3,24-25; 8,34; 9,5; 1.Thessalonicher 4,13-18; 1.Johannes 2,1-2; 5,20; Hebräer 9,24; Offenbarung 19,11-16)

4. Vom Heiligen Geist

Wir glauben an den Heiligen Geist, als eine Persönlichkeit des dreieinigen Gottes . Wir glauben, dass seine Werke das Überführen des Menschen von der Sünde ist, dass er die Erneuerung durch die Wiedergeburt vollbringt, im Gläubigen wohnt und ihn zu einem geheiligten Leben führt, es erhält und täglich Kraft gibt.

Wir glauben, dass Pfingsten ein historisches Ereignis war und sich nicht wiederholen wird. (Johannes 16,8-13; Römer 8,9; 1.Korinther 12,12-14; 2.Korinther 3,6; Epheser 1,13-14; 5,18; 1.Johannes 2,20.27)

 

5. Vom Fall des Menschen

Wir glauben, dass Gott die Menschen als vollkommene Wesen geschaffen hat, dass sie sich aber eines Tages durch Ungehorsam gegen Sein Gebot an Ihm versündigten, d.h. von Ihm trennten, also gottlos und damit vor Gott schuldig wurden. (1.Mose 1, 26-27)

Wir glauben, dass seitdem alle Menschen als von Gott getrennt, also sündige Geschöpfe geboren werden, und somit ständig Seine Gebote übertreten und für dieses Schuld die ewige Trennung von Gott als Strafe zu erwarten haben. (Psalm 51,7; Römer 3,10-20; 5,12; Epheser 2,1-3)

 

6. Vom Wesen der Rettung

Wir glauben, dass die Rettung des Sünders völlig aus Gnaden geschieht. "Aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme". (Epheser 2, 8-9)

Wir glauben, dass Jesus Christus, das fleischgewordene Wort, als Gottes eingeborener Sohn allein Mittler ist zwischen Gott und den Menschen. Er schaffte Sühne für unsere Sünden durch seinen Tod. (Johannes 1,14; 1.Timotheus 2,2-6; Hebräer 12,24; Römer 9,5; 1.Petrus 1,18-19)

 

7. Von der Wiedergeburt

Wir glauben, dass die Wiedergeburt zu unserer Rettung notwendig ist. Der Herr bewirkt sie durch Seinen Geist, wenn wir in aufrichtiger Reue und Buße über unsere Sündhaftigkeit uns zu Jesus bekehren, d.h. Ihn als unseren persönlichen Retter annehmen. Durch sein Blut erlöst, wird unsere Gesinnung in den von Gott gewollten Zustand gebracht. Die Zeichen einer echten Wiedergeburt sind in den Früchten des Geistes zu finden. (Johannes 3,3-5; Titus 3,5; 1.Petrus 1,3; Galater 5,22)

8. Von der Heiligung

Wir glauben, dass die Gotteskindschaft die Voraussetzung für die Heiligung ist. Die Heiligung ist die Fortführung der geschenkten Neuschöpfung, die in den Herzen der Gläubigen in der Wiedergeburt durch die Kraft des Heiligen Geistes gewirkt wird.

Wir glauben, dass alle, die aus dem Geist geboren und im Geist geheiligt sind, der täglichen Heiligung bedürfen, d.h. ihr ganzes Leben und Handeln unter die Herrschaft Gottes stellen müssen. (2.Timotheus 2,22; Hebräer 12,14; Jakobus 4,7-8; 1.Petrus 5, 6)

 

9. Von der Gemeinde

Wir betrachten die Gemeinde Jesu Christi auf Erden als Seinen sichtbaren Leib, dessen unsichtbares Haupt Er selbst ist. Sie besteht nur aus denen, die durch Sein Blut erlöst und durch den Heiligen Geist wiedergeboren und versiegelt wurden. Die Gemeinde ist heilig, aber nicht wegen der Heiligkeit ihrer Glieder, sondern weil Christus als das Haupt heilig ist. Er hat sie geheiligt, und Gott sieht sie deshalb als heilig an.

Wir glauben, dass eine sichtbare Gemeinde Christi der Zusammenschluss von getauften Gläubigen am Ort ist, sie sind vereint durch den gemeinsamen Glauben und durch die Gemeinschaft des Evangeliums. Darüber hinaus findet sie sich in allen Ländern oder Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen. (Epheser 1,22-23; Kolosser 1,18)

10. Von der Taufe

Wir glauben, dass die von Christus verordnete Taufe nur an denen vollzogen werden soll, die an Jesus gläubig geworden sind.

Wir glauben, dass die wahre christliche Taufe durch das Untertauchen eines Gläubigen in Wasser im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen wird. Damit bezeugen wir unseren Glauben an einen gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Erlöser mit seiner reinigenden Kraft. In der Taufe verpflichten wir uns, dem Herrn zu dienen und bekennen uns vor der Welt zu Ihm. (Markus16,15-16; Matthäus 28,19; Römer 6,3-4)

 

11. Vom Abendmahl

Wir glauben, dass das Abendmahl von unserem Herrn Jesus Christus eingesetzt wurde und in der Gemeinde zum Gedächnis und zur Verkündigung Seines Sühnetodes am Kreuz gehalten werden soll, bis dass Er wiederkommt.

Wir glauben, dass das Brot und der Wein Sinnbilder des geopferten Leibes und des vergossenen Blutes unseres Heilandes sind. Indem die Gläubigen daran teilnehmen, bezeugen sie, dass sie zusammen ein Leib sind unter dem Haupt Christus.

Deshalb dürfen nur die am Abendmahl teilnehmen, die mit ihrem Glauben und mit ihrem Wandel bezeugen, dass sie Vergebung ihrer Sünden empfangen haben, in dem einen Geist und zu dem Leibe getauft sind und mit Gott und Menschen frieden haben. (Matthäus 26,26-28; 1.Korinther 11,23-25; Apostelgeschichte 2,42)

 

12. Die Ordnungen der Gemeinde

Wir glauben, dass es eine Ordnung der Gemeinde geben muss, die sich auf Gottes Wort gründet. Denn es ist ein Mittel, um in der Gemeinde Ordnung und Frieden zu halten. "Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens." (1.Korinther 14,33)

 

13. Die Ämter

Wir glauben, dass alle diejenigen, die offiziell ein Amt in der Ortsgemeinde ausüben von Gott und der Gemeinde dazu berufen sein müssen. Gott könnte den Bau Seiner Gemeinde zwar auch allein aus sich selbst ohne jedes andere Hilfsmittel oder Werkzeug schaffen. Aber er tut das durch Menschen, durch begnadigte Sünder. "Er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, dass die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden." (Epheser 4,11-12; 1.Korinther 12,4-7)

Die Ältesten und Lehrer sind besonders beauftragt, die Gemeinde zu bauen, d. h. sie zu pflegen und zu weiden, über sie zu wachen, sie zu führen, zu unterrichten und zu heilen. Sie sollen nie über die Gemeinde herrschen, sondern ihr dienen, indem sie mit all ihrem Tun ein Vorbild für sie sind. (1.Petrus 5,2-3)

Außer den Ältesten und Lehrern kann die Ortsgemeinde noch Diakone berufen, welche sie Aufgaben haben, den Ältesten und Lehrern in ihrem Amt beizustehen, indem sie sich besonders all dessen annehmen, was die materiellen Interessen der Gemeinde betrifft (Apostelgeschichte 6,1-3)

 

14. Von der Gemeindezucht

Wir glauben, dass die Ortsgemeinde gemäß der Lehre des Evangeliums den göttlichen Auftrag hat, die Glieder auszuschließen, die trotz mehrmaliger ernster Warnung ihr sündiges Treiben nicht lassen und nicht Buße tun wollen. Tut die Gemeinde das nicht, so macht sie sich derselbe Sünden teilhaftig und ist dadurch selber bedroht. Denn die Sünde hat eine unheimliche Ansteckungskraft, die geringste Menge Sauerteig kann den ganzen Teig durchsäuern.

Gott straft das Böse! Auf den Sündenfall folgte die Vertreibung aus dem Paradies. Auch die Gemeinde darf das Böse nicht dulden. "Tut von euch selbst hinaus, wer da böse ist." (1.Korinther 5,13) Wo keine Gemeindezucht geübt wird, gibt es viel Unkraut.

Ausschluss aus der Gemeinde bedeutet nicht, dass dem Betreffenden die Möglichkeit zum Besuch des Gottesdienstes genommen wird. Obwohl er seine Rechte in der Gemeinde verliert, soll er doch weiterhin das Wohlwollen und die geistliche Fürsorge erfahren.

Er kann nach aufrichtiger Reue und Buße wieder in die Gemeinde aufgenommen werden; von einem öffentlichen Dienst sollte er sich zurückhalten und Demut üben, bis der Herr der Gemeinde zeigt, dass eine echte Besserung eingetreten ist. Sind die Wunden in der Gemeinde, die durch die Sünde entstanden sind, einmal ausgeheilt, dann wird der Herr der Gemeinde die Freudigkeit und Einmütigkeit schenken, den Betreffenden einen Dienst anzuvertrauen. "Welchen ihr die Sünden erfasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten." (Johannes 20,23).

Ziel der Gemeindezucht:

a.   Die Ehre des Herrn und die Rettung des Schuldigen;

b.   Die Strafe soll zurechtbringen, aber nie verderben (Matthäus 18,15-18; 1.Korinther 5,11-13; 2.Thessalonischer 3,6)

 

15. Von der Weltvollendung

Wir glauben, dass Jesus Christus Sein Wort erfüllen und wiederkommen wird, um das Heil und das Gericht zu vollenden.

Wir glauben, dass das Ende dieser Welt nahe ist, dass am jüngsten Tag Christus vom Himmel herabkommen und die Toten aus den Gräbern auferwecken wird zur letzten Vergeltung. Die Toten werden leiblich auferstehen und vor dem Richter auf dem Weißen Thron erscheinen. Die Gerechten gehen zum ewigen Leben ein, die Ungerechten werden verdammt. Und dieses Urteil wird den endgültigen Zustand der Menschen für immer festlegen, im Himmel oder in der Hölle, nach dem Grundsatz der Gerechtigkeit.

Dann wird zuletzt ein neuer Himmel und eine neue Erde das Werk der neuen Schöpfung krönen, Gerechtigkeit und Friede werden in Ewigkeit regieren. (Apostelgeschichte 1,11; Matthäus 25,31-46; Offenbarung 21,1-6; 22,20)

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